Während gründliche Zahnpflege für die meisten von uns Menschen inzwischen selbstverständlich ist, wird dieser Bereich bei vielen Haustieren immer noch sträflich vernachlässigt. "Zähneputzen" im klassischen Sinne ist eben nicht machbar, und obwohl die von vielen Firmen angebotenen "Zahnputzknochen" o. Ä. ein Schritt in die richtige Richtung sind, reichen sie meist nicht aus.
Gerade bei älteren Tieren haben sich daher oft dicke Schichten Zahnstein und Zahnbelag gebildet. Diese haben nicht nur einen unangenehmenen Geruch zur Folge. Schon bei kleinen Verletzungen im Mundbereich, wie sie häufig vorkommen, können Bakterien aus dem Zahnbelag in die Blutbahn gelangen. Kommt es dazu, besiedeln diese Bakterien dann das Herzskelett und führen so zu einer schwierig zu behandelnden und lebensgefährlichen Endokarditis!
In den allermeisten Endokarditisfällen, wäre diese durch regelmässige Zahnpflege einfach zu vermeiden gewesen.
Zusätzlich führen Zahnbeläge bei alten Tieren - genau wie bei uns Menschen - zu Karies oder anderen Zahnerkrankungen, die dem Tier schlimme Schmerzen bereiten können. Ist es bereits soweit gekommen, kann das Tier sich natürlich nicht beklagen - mangelnder Appetit bis hin zur Nahrungsverweigerung können Symptome sein. In diesem Fall ist eine Vorstellung beim Tierarzt unabdingbar und eine schmerzhafte Behandlung - manchmal in einer teuren Spezialklinik - häufig die Folge.
Um es gar nicht soweit kommen zu lassen, ist daher Vorbeugung durch eine gelegentliche, aber gründliche Reinigung beim Tierarzt die sinnvollere und vor allem für das Tier deutlich angenehmere Wahl und gleichzeitig dringend nötige Endokarditisprophylaxe (s. o.).
Bei dieser modernen Methode, die auch in der professionellen Zahnreinigung beim Menschen zum Einsatz kommt, wird der Zahn sanft gereinigt ohne, dass der Zahnschmelz verletzt wird.